Die Gemeinde Döhlau - Ortsteile in der Übersicht

Ein Rückblick in die Geschichte des Ortsteils Döhlau

Um 1390 ist die älteste Beschreibung der Ortschaft Döhlau im sogenannten „Sächsischen Buch“ erschienen. In diesem Verzeichnis ist Döhlau mit neun Anwesen aufgeführt. Im Jahre 1445 wurde die von Hans Rabensteiner ursprünglich als Schlosskapelle gestiftete kleine Kirche in Döhlau erbaut. Bereits ein Jahr später wird die neue Kapelle im Hofer Pfarrbuch erwähnt.

Am 04.12.1692 brannte das Döhlauer Schloss in Schutt und Asche ab. Das Feuer war in der Gesindestube ausgebrochen, in welcher am Tage vorher eine „Gasterei“ stattgefunden hatte. 1701 erfolgte der Wiederaufbau des niedergebrannten Schlosses. Die Schulstelle in Döhlau wurde von Johann Christoph von Pühel 1682 errichtet. Später, im Jahre 1703, wurde ein Schulhaus, jetzt Kirchstraße 6, gebaut. Ein weiteres Schulhaus, jetzt Badstraße 3, entstand im Jahre 1854.

1892 übernimmt Otto Freiherr von Waldenfels den Besitz zu Döhlau. Der Freiherr ist ein Nachkomme jenes Waldenfels, welcher bereits 1424 als Besitzer von Döhlau vorgemerkt war, falls die Rabensteiner ohne männlichen Erben sterben sollten. Anno 1898 wird der neue Friedhof in Döhlau eingeweiht und der vormalige Friedhof bei der Kirche geschlossen.

Am 01.05.1978 wird die Selbständigkeit der Gemeinde Döhlau beendet und es entsteht die Einheitsgemeinde Döhlau aus den bisher selbstständigen Gemeinden Döhlau, Kautendorf, Tauperlitz. 1979 wird das neue Rathaus der Einheitsgemeinde Döhlau, Kautendorf und Taupterlitz in Döhlau eingeweiht. Der Ortsteil Döhlau wird 1992 Kreissieger im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“. Im Jahre 1998 wird ein neuer Kindergarten eingeweiht. 2013 wird das Rathaus barrierefrei umgebaut und 2014 eine Kindergrippe an den Kindergarten angebaut. 2017 erhält die Gemeinde Döhlau den Umweltpreis vom Bund Naturschutz.



Ein Rückblick in die Geschichte des Ortsteils Tauperlitz

Tauperlitz trat erstmals 1348 durch eine urkundliche Beschreibung im Stiftungsbrief des Bischofs Friedrich von Bamberg geschichtlich in Erscheinung. Es soll jedoch auch Urkunden geben, worin Tauperlitz bereits früher erwähnt wird. Im Jahre 1398 empfangen die Rabensteiner den Hof zu Tauperlitz. Es ist erstaunlich, dass auf der englischen Insel „Isle of Man“ in der Irischen See, dasselbe Wappen mit den „drei Rad schlagenden Ritterbeine“ vorhanden ist, wie bei den Rabensteinern in Döhlau und Tauperlitz (siehe Grabsteinplatten von 1618 und 1620 in der Döhlauer Kirche und Gemeindewappen).

Nach dem Tod Hans des älteren Rabensteiner im Jahre 1467 teilten sich die vier Söhne den gesamten Besitz zu Döhlau, Tauperlitz, Losau, Pilgramsreuth und Konradsreuth. Der heute zu Tauperlitz gehörende Ortsteil Erlalohe wird 1597 als ein dem hochfürstlichen Klosteramt zu Hof gehöriger Besitz bezeichnet und um 1716 wird ein Wagner Johann David als Besitzer genannt. Im Jahre 1653 übergibt Veit Christian von Feilitzsch die Tauperlitzer Besitzungen des Rittergutes an Philipp von Waldenfels auf Gumpertsreuth. Anno 1790 übernimmt Ernst von Waldenfels das Rittergut Tauperlitz. Hier wurde 1888 die spätere Schriftstellerin Thea von Harbou geboren. Im Alter von 10 Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Lösnitz, einem Dorf bei Dresden. Das erste erbaute Schulhaus in Tauperlitz, jetzt Hofer Weg 2, wird 1858 eingeweiht. Unter zahlreicher Teilnahme von Eltern und Kindern zog die Schulgemeinde ins neue geschmückte Haus. Am 01.11.1959 wird die Weihe der neu erbauten Erlöserkirche in Tauperlitz vollzogen. Das besondere an der Kirche ist, dass sie drei Glocken erhielt, die in der Glockengießerei Franz Schilling in Apolda (DDR) hergestellt worden ist. Damit erfüllte sich der Wunsch der Gemeinde, in Zeiten des „Kalten Krieges“ wenigstens mit dem Glockenklang Ost und West zu verbinden.

Eine neue Schule entsteht in der Zeit von 1963 bis 1965 an der Schulstraße 15, in Tauperlitz. Seit 1985 wird das Gebäude als Kindergarten und Evangelisches Gemeindezentrum genutzt. Im Jahre 1971 wird der Quellitzsee in Tauperlitz gebaut und entwickelt sich mit der Errichtung von Freisportanlagen zu einem attraktiven Naherholungsgebiet. Die Ortsgemeinden Döhlau, Kautendorf, Tauperlitz werden 1978 in der Gebietsreform zu einer Einheitsgemeinde zusammengelegt. Abermals folgt 1984 der Neubau einer Schule für alle Kinder der neuen Einheitsgemeinde. Diese Schule erhielt 1986 den Namen „Von-Pühel-Schule Tauperlitz“ und führt seit Februar ´2013 offiziell die neue amtliche Bezeichnung „Von-Pühel-Grundschule Tauperlitz“.

Der neue Friedhof und die Friedhofskapelle in Tauperlitz werden am 08.11.1990 ihrer Bestimmung übergeben. Zur Gestaltung der Trauerfeiern wurde die Anschaffung einer Orgel beschlossen. Seit Mai 2009 ist der Friedhof auch mit einem Glockenturm ausgestattet.



Ein Rückblick in die Geschichte des Ortsteils Kautendorf

Von Heimatforschern wird angenommen, dass Kautendorf bereits vor dem Jahr 1000 als slawische Siedlung entstanden ist. Die durchschnittliche Größe eines damaligen Ortes betrug 5 - 10 Anwesen. Urkundlich tritt Kautendorf am 25. August 1368 in Erscheinung und bestand nach der Hofer Amtsbeschreibung 1390 bereits aus 17 Anwesen.

Ungeklärt bleibt der Grund für das in der damaligen Zeit rasante Anwachsen des Ortes um 10 Gebäude. Anno 1498 hat Hans von Kotzau die St. Martins Kapelle erbauen lassen und es wird vermutet, dass die Kotzauer gleichzeitig eine Schule gründeten. 1701 wurde ein Kantorratsgebäude errichtet und im Jahre 1886 ein Schulsaal angebaut. Später im Jahre 1920 erfolgte die Trennung von Kirche und Schule. Aus diesem Grunde wurde 1938 das noch heute vorhandene Schulgebäude gebaut. In den folgenden Jahren nimmt die Zahl der Schüler in Kautendorf immer mehr ab.

1969 wird die einklassige Volksschule aufgelöst und dem Schulsprengel der Von-Pühel-Grundschule in Tauperlitz zugeordnet. Die Bildung einer Feuerwehr beschloss man 1876 und 1905 entsteht beim Dorfteich in Kautendorf ein Feuerwehrgerätehaus. Kautendorf besteht 1933 aus 325 Einwohnern. Die von der Landesregierung München geplante Gebietsreform in Bayern schlägt in Kautendorf hohe Wellen. Fast geschlossen laufen die Bürger der 340 Seelen zählenden Gemeinde Kautendorf Sturm gegen die geplante Gebietsreform. Trotzdem verliert Kautendorf 1978 im Rahmen der Gebietsreform seine politische Selbstständigkeit und bildet künftig mit Döhlau und Tauperlitz eine Einheitsgemeinde.

Im Jahr 2018 feierte der Ortsteil Kautendorf seine 650-Jahr-Feier.



Bekannte Personen der Gemeinde

Die Schauspielerin und Autorin Thea von Harbou wurde in Tauperlitz am 27.12.1888 geboren .
Der Maler Theodor Alt erblickte am 23.01.1846 das Licht der Welt in Döhlau.

Im Anhang finden Sie weitere Informationen über das Leben und das Wirken von Thea von Harbou und Theodor Alt